Second Life ist eine virtuelle Welt. Es ist kein Spiel und auch keine Simulation. Es ist einfach eine virtuelle Welt. Das besondere an dieser Kunstwelt ist, dass die Besucher dort echtes Geld ausgeben und verdienen können. Das lockt wiederum jede Menge Glückritter an, die Dienstleitungen und virtuelle Güter anbieten.
Knapp 6.5 Millionen Menschen haben sich bei Second Life registriert, davon haben sich mehr als 1.7 Millionen in den letzten 60 Tagen angemeldet. Im März waren es 1.3 Millionen und mit 209.000 Personen sind die Deutschen die stärkste Gruppe. Grund genug für Plokr reinzuschauen 🙂
Plokr Auer ist ein sympatischer, glatzköpfiger Avatar in Leopardjeans und gelben Baumwollhemd. Mit dem Kollegen habe ich mich in der Matrix auf Streifzug gemacht. Zuerst habe ich das Tutorial absolviert, um mich an die veraltete Grafik zu gewöhnen und viele Werbetafeln von Apple für Quicktime zu sehen. Dann bin ich orientierunslos und ziellos durch die Gegend geflogen – ja, ich kann in der virtuellen Welt fliegen.
Nachdem ich die Suchfunktion gefunden habe, teleportierte ich zu BMW. Hmmm, sah irgendwie aus als hätten die Designer von BMW die Farbe und den Inhalt vergessen – dann eben weiter zu IBM. Dort konnte ich mich über neue Jobs informieren, suchte ich aber nicht. Bei Microsoft hatte ich meinen ersten Chat: „Weißte, wo der Simulator ist?“ „Nö, keine Ahnung.“ „Danke.“ Spannend!
Auf einer Vergnügungsinsel probierte ich freie virtuelle Drogen, die mich „high“ fliegen ließen. Ein wenig Musik später schaute ich noch in einer Endzeitdisco vorbei, die im Stile von Giger eingerichtet war. Ich war aber der einzige Gast. Ich bummelte über die virtuelle Einkaufmeile. Leider war die freien Sachen auch nichts wert und für den buschigen Leopardenschwanz wollte ich kein Geld ausgeben 😉
Insgesamt war der Ausflug unterhaltsam. Für eine Langzeitmotivation ist das Angebot zu langweilig und es fehlt ein Ziel. Plokr war da – habt ein zweites Leben!