Nach Jahren der Nutzung habe ich mich vom Firefox getrennt und den Alternativbrowser Opera installiert. Der Grund ist das neue Android – sonst würde ich es auch nicht in diesem Streifzug schreiben. Aber ich erzähle die Geschichte von Anfang an.
Eine Sache, die mich am iPad besonders stört, ist, dass kein Flash-Player installiert ist. Nicht weil ich Adobe-Fan bin, sondern weil einige Seiten, die ich besuche immer noch auf Flash setzen und noch nicht auf das neue HTML5. Mich ärgert es auch, dass Steve Jobs mir vorschreibt, welche Technologie und welche Seiten ich somit gut finden darf. Auf der anderen Seite befürworte ich natürlich den freien Standard HTML5 gegenüber Flash – aber dieser ist noch nicht Realität. Android kann Flash und der Standardbrowser spielt entsprechend Flash ab.
Doch ich will mehr – mein Mobilbrowser soll sich mit dem Browser auf meinen Computern die Lesezeichen (Bookmarks) teilen. Überraschenderweise integriert Google nicht sein Android mit seinem Dienst Google Bookmarks. Weder der Google-eigene Browser Chrome noch die Androids synchronisieren sich mit dem Dienst. Es gibt lediglich eine 3rd-Party-App zur Synchronisation. Komisch, aber Googles Cloud-Strategie werde ich in einem späteren Artikel kommentieren.
Da ich auf unseren Computern seit Jahren Firefox nutze, fiel meine zweite Wahl auf Firefox Mobile, der sich mit der Desktop-Version über die Mozilla-Server synchronisieren kann. Aber Firefox Mobile kann kein Flash. Ich habe es nicht glauben können, aber er kann es nicht. Blöd.
Schließlich fiel meine Wahl auf den Opera Mobile (nicht Oper Mini). Der Browser ist richtig gut auf der Android-Platform und überzeugt auch in der Desktop-Version. Es lohnt sich auch ohne den Wunsch der Mobilversion ein Blick auf den Opera-Browser zu werfen. Die Lesezeichen werden über die Opera-Server synchronisiert und Flash ist dabei. Die Synchronisation und die Browser kosten nichts. Ich war übrigens schon vor Jahren Opera-Nutzer – vor den Zeiten von Firefox, als der Mozilla / Netscape zu schwerfällig wurde. Alles kommt wieder.
Aus purer Neugier wollte ich wissen, wie die Firma Opera Geld verdient, wenn sie ihre Produkte verschenkt. Immerhin vertraue ich denen nun meine Bookmarks an (nicht wirkliche Geheimnisse). Opera verdient Geld über Firmenprodukte, z.B. Settopbox-Browsers, und über Partnerschaften mit Suchmaschinen (Werbeeinnahmen). Der Jahresbericht 2010 zeigt ein Umsatz von 89 Mio. Euro bei Gehaltszahlungen von 53 Mio. Euro für 750 Mitarbeiter und einem Gewinn 3.3 Mio Euro. Klein gegenüber Google & Co. aber solide genug für meine Bookmarks. Geht in die Oper!
Nachtrag: Unter Synchronisation verstehe ich transparente Synchronisation. Die Bookmarks – und Kalendereinträge, Mails, Konntakte… – werden automatisch und ständig über Serverdienste synchronisiert. An in die Cloud!
Zweiter Nachtrag: Ich nutze nun den Opera Mini auf dem iPad. Zwar bringt er kein Flash auf das Pad (wie auch?), aber er ist eine gute Alternative und synchronisiert einen “Mobilordner” mit dem Desktop-Opera. So kann ich einfach Fundstücke vom iPad auf den Rechner bringen, um sie dort zu laden oder nochmal lesen.