Ab in die Luft

[youtube IY50iYxmwx4] Von einem ferngesteuerten Hubschrauber hatte ich schon als Kind geträumt, als ich beim „Puppenkönig“ staunend die großen Fluggeräte angeschaut hatte. Nun dachte ich mir, dass ich mein Hobby Fotografieren und den Traum vom Fliegen kombiniere und habe eine Foto-Drohne gekauft – eine DJI Phantom 3 Standard.

Wenn sich einer von Euch für Drohnen interessiert, lautet die erste Frage, welche ist die richtige Drohne für mich?

Für kleines Geld gibt es „Spielzeugdrohnen“, z.B. von Hubsan oder Revell. Die Drohnen sind verhältnismäßig schwer zu steuern und der Spaß liegt im Erlernen des Fliegen. Sie sind für Innenräume und gute Wettertage (ohne viel Wind) geeignet.

Das ernsthafte Segment unterscheidet sich in die Fotodrohnen und die Renndrohnen. Letztere sind schwerer zu steuern und auf Geschwindigkeit getrimmt – bis zu 150km/h! Die Königsklasse sind die FPV-Rennen. FPV steht für First Person View, d.h. der Pilot steuert die Drohne aus der Perspektive der Drohne(nkamera), gerne auch mit FPV-Brille. Mir ist das definitiv zu anstrengend 🙂 Einen Einstieg in das Thema findet Ihr bsp. bei Droned oder bei Red Bull als Sponsor.

Fotodrohnen sind dagegen leicht zu steuern. Mehrere Stabilisatoren halten die Drohne stabil, so dass sich der Pilot auf das Fotografieren konzentrieren und interessante Perspektiven finden kann.

Häufig werde ich gefragt, ob man heute noch fligen kann, da durch die neuen Drohnengesetze das Fliegen stark eingeschränkt wäre. Ja, das könnt Ihr. Die Einschränkungen sind eher dem gesunden Menschenverstand folgend, insbesondere außerhalb geschlossener Ortschaften kann gefolgen und fotografiert werden. Die in Deutschland geltenden Regeln findet Ihr beim BMVI. Die wichtigste Regel ist die Versicherungspflicht und die Kennzeichnungspflicht. Beides trifft auf Drohnen ab 250g Gewicht zu. Die Versicherungspflicht ist im Luftverkehrsgesetz geregelt und gilt auch für andere Hobbyfluggeräte, wie ferngesteuerte Hubschrauber, Flugzeuge und Segelflugzeuge und große Lenkdrachen (ab 250g!). Bei den meisten privaten Haftpflichtversicherungen sind Drohen (und andere Fluggeräte) nicht mitversichert, es gibt jedoch einige Versicherungen, die dies anbieten – nachfragen und Vergleich hilft ;-). Wer keine neue privaten Haftpflichtversicherung abschließen möchte, muss eine Zusatzversicherung abschließen (ab 60€ im Jahr).

Im Ausland gelten andere Regelungen, häufig sogar strengere Regeln als in Deutschland: So ist die (kommerzielle) Nutzung von Luftaufnahmen in Frankreich besonders geregelt. Einen Überblick über die Regeln findet Ihr bei Euphorix. Die meisten Länder widmen sich mit eigenen Webseiten dem Thema, so z.B. für Frankreich und die Niederlande.

Mittlerweile habe ich meine Drohne schon wieder verkauft. Dies geschah aus zwei Gründen: Zum einem bin ich die Drohne – auf der Suche nach spektakulären Videoaufnahmen – in einem Baum gefolgen und musste entscheiden, ob ich die Drohne verkaufe oder repariere. Entscheidet war jedoch, dass Drohnenfotografie – wie andere ernsthafte Fotografie – viel Zeit benötigt. Das Wetter muss stimmen, man muss rausfahren und mit Muße nach Motiven schauen.

Mein Fazit ist, dass Drohnenfotografie eine schöne Ergänzung zur normalen Fotografie ist, da man komplett andere Perspektiven einnehmen kann.

Hebt ab!