Tweak my Windows

Nachdem ich im letzten Blog Oculus Home getweakt habe, stelle ich Euch zwei kleine Tools für Windows10 vor.

PureText ist ein kleines Programm, dass die Windows-Zwischenablage um die Funktionalität erweitert, Text ohne Formatierung zu übernehmen. Ich kopiere häufig Text aus Tabellen oder Webseiten und das normale Verhalten der Zwischenablage fügt den Text dann mit der ursprünglichen Schrift und Größe ein – was ich in der Regel nicht möchte.

NirCmd ist ein Allrounder-Tool, mit dem Ihr viele Windows-Funktionen und Eigenschaften per Skript aufrufen könnt. Ich habe mir kleine Skripte geschrieben, um den Ton zwischen Monitor, Headset und Beamer umzustellen. Diese Skripte habe ich den Funktionstasten („G-Tasten“) meiner Logitech-Tastatur zugeweisen.

Passt Windows an!

 

Tweak Oculus

Spiele und Anwendungen müssen nicht im Oculus Store gekauft / geladen werden und ich kaufe – gerne auch im Angebot – VR-Spiele bei Steam. Ärgerlich ist, dass diese Oculus-externen Programme in der Startoberfläche Oculus Home keine gute Namen und Icons besitzen. Das kann man jedoch manuell ändern.

Die Icons werden als Pack in den Ordner „\Oculus\CoreData\Software\StoreAssets\ “ kopiert. Schöne Icon-Sets findet Ihr bei Reedit.

Ebenfalls bei Reedit habe ich die Anleitung gefunden, wie der Name geändert werden kann: Es muss die entsprechende .json-Datei im Ordner „Oculus\Software\Manifests“ geändert werden.

Kauf und ladet, wo Ihr wollt!

Ready Player One

Persönlich denke ich, dass VR großes Potential hat, wenngleich es weder das Kino/Fernsehen revolutionieren noch 2D-Gaming an Konsolen und PC verdrängen wird. Wenn die Handhabung der Brillen wirklich einfach wird, dann wird VR im Mainstream ankommen. Dies ist näher, als es im Augenblick erscheint.

2019 wird Oculus die neue Stand-Alone VR Brille Oculus Quest herausbringen. Die VR Brille funktioniert kabellos (genauso wie die Oculus Go) und ohne gekoppelten Mobiltelefon (anders wie die Gear VR). Die Brille erfasst die beiden Controller, die ähnlich wie die Oculus Rift Controller sind. Die Brille erlaubt mit „Oculus Insight“ ein Tracking in der echten Umgebung mit Sensoren in der Brille ohne externe Sensoren und Kabel (vergeichbar mit der Microsoft Mixed Reality Brillen). Oculus bewirbt die Quest per Video. Oculus plant schon zum Start eine Menge guter Spiele und Anwendungen. Die meiste Leistung wird weiterhin die Rift liefern, aber ich denke, in paar Jahren wird das „Quest Format“ leistungsfähig genug sein – oder per Cloud-Compute-Power wird.

Bis zu einer VR-Erfahrung wie im Film „Ready Player One“ oder noch besser im Buch (bitte zuerst Film sehen, dann Buch lesen!) dauert es noch lange, aber es ist möglich. Die ETH Zürich arbeitet an ultradünnen haptischen Handschuhen. Diese scheinen mir akzeptabler als das doch sehr schwer aussehende Design der Firma HaptX.

Mehrere Firmen arbeiten an Lösungen, um den Spieler unbegrenzt im Raum laufen zu lassen. Die Firma KAT bietet bereits mehrere „Tretmühlen“ an, z.B. die KAT mini (vorbestellbar für ca. $1.500). Virtuix Omni bietet – zur Zeit nur in den USA – auch entsprechende Platformen, aber es wird eher gerutscht als gelaufen (siehe Video). Sehr ähnlich arbeitet Cyberith. Infiniadeck baut dagegen omni-direktionale Laufbänder. Das sieht cool aus, aber scheint in der Geschwindigkeit begrenzt.

Ready.Player.One!

Mir wird schlecht

Ihr habt Euch vielleicht gewundert, warum ich unter den Spielen kein Autorennen genannt habe. Ich habe auch richtig gute Rennspiele, die auch in VR spielbar sind: Project Cars 2 und DIRT 4. Mein Problem ist, mir wird unglaublich schlecht, wenn ich in VR Rennen fahre. Mein ältester Sohn dagegen kann ohne Probleme fahren.

Einmal hatte ich mich gezwungen weiter zu fahren, weil ich dachte, da gewöhne ich mich gleich doch dran. Nein, tut man nicht. Ich habe mich stundenlang richtig schlecht gefühlt. Zeit, um Tante Google zu fragen. Kurz gesagt, haben die VR-Krankheit und Seekrankheit die selbe Ursache. Der visuelle Eindruck stimmt nicht zu dem Bewegungseindruck und als Überbleibsel aus der Steinzeit denkt unser Körper, dass wir uns vergiftet haben und startet das Entgiftungsprogram = Überkeit und Erbrechen. Das Blöde ist, wenn das „Programm“ gestartet ist, dann stoppt es erst nach Stunden.

Motion Sickness kann verhindert werden, wenn im Sichtfeld des Spielers stabile Elemente genügend Sichtfläche einnehmen. In Google Earth wird beim „Fliegen“ das Sichtfeld einschränkt und stattdessen ein graues Gitter eingeblendet, das mehr Platz einnimmt, je schneller man fliegt. Zuerst dachte ich, dies geschieht, damit die Texturen nachgeladen werden können. Nun weiß ich, dass dies als Mittel gegen Motion Sickness geschieht – und es funktioniert. Auch in dem Raumfahrtspiel Elite Dangerous schützt ein festes Element – hier das Cockpit des Raumschiffs – gegen die Übelkeit.

Die Autorennen dagegen wurden ursprünglich nicht für VR programmiert. Um die Immersion in 2D zu erhöhen, wackeln die Fahrerkabinen der Fahrzeuge – was keine Stabilität gegen Übelkeit gibt. Daher kann ich auch nicht in Open-World-Spielen „laufen“ sondern muss mich „teleportieren“, was irgendwie für mich problemlos erträglich ist. Wahrscheinlich weil man sich im echten Leben nie so fortbewegt.

Ein guten Artikel über Motion Sickness könnt Ihr bei VR World lesen.

Immer schön stabil bleiben!

Scotty, ich brauch Energie

Vor dem VR Spiel steht der Aufbau. Jedes Mal die Sensoren ausrichten und das System einmessen, ist mir zu aufwendig, daher habe ich das System fest in meiner „Technikhöhle“ installiert. Doch hierbei ist viel zu beachten und es wird klar, dass die VR-Technik noch braucht, bis sie im Mainstream ankommt.

Ein guten Start und eine brauchbare Anleitung für den Aufbau bietet VR World. Die Herausforderung ist, dass die Kabel zu lang werden, wenn sie an der Wand entlang verlegt werden. Daher müssen die Kabel entsprechend verlängert werden. Aktive USB-Kabel sind Pflicht! Seht auch den Verlängerungsguide von VR World. Ich habe weiterhin einen passiven HDMI-Verstärker eingebaut, d.h. das der HDMI-Verstärker die Stromversorgung aus dem HDMI-Kabel bezieht.

Funktioniert hatte es dann immer noch nicht – mindestens nicht stabil: Die Brille blieb von Zeit zu Zeit schwarz. Ich habe länger gebraucht, um das Problem zu erkennen. Die Stromversorgung vom USB und HDMI war überlastet durch die ganzen (passiven) Verstärker. Ich konnte das Problem lösen, in dem ich mit einem zusätzlichen Netzteil Strom in die USB-Schiene zugeführt habe.

Die Sensoren habe ich fest an die Wand montiert, mit möglichst günstigen Wandhaltern mit einem Standard-Stativgewinde. Zum schnellen Anschluß der Brille habe ich an der Wand (siehe links hinten auf dem Foto) eine Aufputzdose mit USB3– und HDMI-Dose montiert (vom Anbieter gibt es auch Dose und Blenden). Sieht professionell aus. Das Highlight ist die Kabelführung, die ich an die Decke montiert habe (siehe Foto). Die Kabelrollen kann ich mit Klemmen an die Ikea-Deckenleiste VIDGA befestigen und wieder abnehmen, wenn ich nicht spiele. Fertig ist das Holodeck.

Tritt ein!

Holodeck

Seit dem letzten Blog ist ein wenig Zeit vergangen, in der meine Kinder und ich unsere neue VR-Brille – eine Oculus Rift – ausgiebig testen und Besuchern vorstellen konnten. Jeder ist ordentlich beeindruckt von dieser neuartigen, gesamteinheitlichen Erfahrung. Meine Lieblingsprogramme in VR sind:

  • Google Earth: Natürlich sind die Sehenswürdigkeit beeindruckend, aber noch beeindruckender ist, seine eigene Umgebung zu erkunden. In Deutschland ist alles, was ich bisher gesehen habe, in 3D. Somit stapfe ich als Gulliver durch meinen Wohnort. Riesig!
  • Medium: Medium ist ein VR-Mal – bzw. Modellierprogramm, in dem man Figuren und Gegenstände aus einer Art „Bauschaum“ sprühen kann, um das Erschaffene danach zu bearbeiten (schneiden, verformen, etc.) und zu bemalen. Natürlich kann man dabei um sein Kunstwerk herumgehen. Spaßig!
  • Elite Dangerous: … ist ein Weltraumspiel, in dem Du handeln, Rohstoffe schürfen, kämpfen und vieles mehr machen kannst. In VR ist es wirklich beeindruckend mit seinem Raumschiff auf eine der riesigen Raumstationen zu fliegen, um durch die Schleuse in den mächtigen Hangar zu fliegen. Jeder der Elite im Original kennt, hat sich dies erträumt. Ich bin jedoch ein mässiger Flieger und ein noch schlechterer Schütze. Gigantisch!
  • From other Suns: Ein Shooter in VR? -Erst war ich skeptisch, dann habe ich an einem Probewochenende das Spiel probiert – und gekauft. In VR sind die Shooter etwas langsamer als normalerweise (Tastatur und Maus), dafür mit vollen Körpereinsatz. Ich ducke mich hinter Wände und Kisten, ziele mit den Controllern und interagiere mit den Türkonsolen. Cool!
  • The Climb: Hier wird geklettert. Mit den Controllern wird gegriffen, gespielt wird natürlich im Stehen und strecken muss ich mich ordentlich, um an den nächsten Griff zu kommen. Am Ende einer Klettertour sind schweißnasse Hände garantiert. Nichts für Leute mit Höhenangst. Wow!

Es gibt noch jede Menge spielen- und erlebenswertes, vieles sogar kostenfrei: ein Besuch auf der ISS-Raumstation, virtueller Escaperoom, Star Wars Erfahrung, u.v.m.

Spiele und andere VR-Software bekommt Ihr im Oculus Store und bei Steam VR.

Vor dem Spiel steht nun noch der Aufbau – dazu mehr im nächsten Blog. Energie!