Ready Player One

Persönlich denke ich, dass VR großes Potential hat, wenngleich es weder das Kino/Fernsehen revolutionieren noch 2D-Gaming an Konsolen und PC verdrängen wird. Wenn die Handhabung der Brillen wirklich einfach wird, dann wird VR im Mainstream ankommen. Dies ist näher, als es im Augenblick erscheint.

2019 wird Oculus die neue Stand-Alone VR Brille Oculus Quest herausbringen. Die VR Brille funktioniert kabellos (genauso wie die Oculus Go) und ohne gekoppelten Mobiltelefon (anders wie die Gear VR). Die Brille erfasst die beiden Controller, die ähnlich wie die Oculus Rift Controller sind. Die Brille erlaubt mit „Oculus Insight“ ein Tracking in der echten Umgebung mit Sensoren in der Brille ohne externe Sensoren und Kabel (vergeichbar mit der Microsoft Mixed Reality Brillen). Oculus bewirbt die Quest per Video. Oculus plant schon zum Start eine Menge guter Spiele und Anwendungen. Die meiste Leistung wird weiterhin die Rift liefern, aber ich denke, in paar Jahren wird das „Quest Format“ leistungsfähig genug sein – oder per Cloud-Compute-Power wird.

Bis zu einer VR-Erfahrung wie im Film „Ready Player One“ oder noch besser im Buch (bitte zuerst Film sehen, dann Buch lesen!) dauert es noch lange, aber es ist möglich. Die ETH Zürich arbeitet an ultradünnen haptischen Handschuhen. Diese scheinen mir akzeptabler als das doch sehr schwer aussehende Design der Firma HaptX.

Mehrere Firmen arbeiten an Lösungen, um den Spieler unbegrenzt im Raum laufen zu lassen. Die Firma KAT bietet bereits mehrere „Tretmühlen“ an, z.B. die KAT mini (vorbestellbar für ca. $1.500). Virtuix Omni bietet – zur Zeit nur in den USA – auch entsprechende Platformen, aber es wird eher gerutscht als gelaufen (siehe Video). Sehr ähnlich arbeitet Cyberith. Infiniadeck baut dagegen omni-direktionale Laufbänder. Das sieht cool aus, aber scheint in der Geschwindigkeit begrenzt.

Ready.Player.One!

Mir wird schlecht

Ihr habt Euch vielleicht gewundert, warum ich unter den Spielen kein Autorennen genannt habe. Ich habe auch richtig gute Rennspiele, die auch in VR spielbar sind: Project Cars 2 und DIRT 4. Mein Problem ist, mir wird unglaublich schlecht, wenn ich in VR Rennen fahre. Mein ältester Sohn dagegen kann ohne Probleme fahren.

Einmal hatte ich mich gezwungen weiter zu fahren, weil ich dachte, da gewöhne ich mich gleich doch dran. Nein, tut man nicht. Ich habe mich stundenlang richtig schlecht gefühlt. Zeit, um Tante Google zu fragen. Kurz gesagt, haben die VR-Krankheit und Seekrankheit die selbe Ursache. Der visuelle Eindruck stimmt nicht zu dem Bewegungseindruck und als Überbleibsel aus der Steinzeit denkt unser Körper, dass wir uns vergiftet haben und startet das Entgiftungsprogram = Überkeit und Erbrechen. Das Blöde ist, wenn das „Programm“ gestartet ist, dann stoppt es erst nach Stunden.

Motion Sickness kann verhindert werden, wenn im Sichtfeld des Spielers stabile Elemente genügend Sichtfläche einnehmen. In Google Earth wird beim „Fliegen“ das Sichtfeld einschränkt und stattdessen ein graues Gitter eingeblendet, das mehr Platz einnimmt, je schneller man fliegt. Zuerst dachte ich, dies geschieht, damit die Texturen nachgeladen werden können. Nun weiß ich, dass dies als Mittel gegen Motion Sickness geschieht – und es funktioniert. Auch in dem Raumfahrtspiel Elite Dangerous schützt ein festes Element – hier das Cockpit des Raumschiffs – gegen die Übelkeit.

Die Autorennen dagegen wurden ursprünglich nicht für VR programmiert. Um die Immersion in 2D zu erhöhen, wackeln die Fahrerkabinen der Fahrzeuge – was keine Stabilität gegen Übelkeit gibt. Daher kann ich auch nicht in Open-World-Spielen „laufen“ sondern muss mich „teleportieren“, was irgendwie für mich problemlos erträglich ist. Wahrscheinlich weil man sich im echten Leben nie so fortbewegt.

Ein guten Artikel über Motion Sickness könnt Ihr bei VR World lesen.

Immer schön stabil bleiben!

Scotty, ich brauch Energie

Vor dem VR Spiel steht der Aufbau. Jedes Mal die Sensoren ausrichten und das System einmessen, ist mir zu aufwendig, daher habe ich das System fest in meiner „Technikhöhle“ installiert. Doch hierbei ist viel zu beachten und es wird klar, dass die VR-Technik noch braucht, bis sie im Mainstream ankommt.

Ein guten Start und eine brauchbare Anleitung für den Aufbau bietet VR World. Die Herausforderung ist, dass die Kabel zu lang werden, wenn sie an der Wand entlang verlegt werden. Daher müssen die Kabel entsprechend verlängert werden. Aktive USB-Kabel sind Pflicht! Seht auch den Verlängerungsguide von VR World. Ich habe weiterhin einen passiven HDMI-Verstärker eingebaut, d.h. das der HDMI-Verstärker die Stromversorgung aus dem HDMI-Kabel bezieht.

Funktioniert hatte es dann immer noch nicht – mindestens nicht stabil: Die Brille blieb von Zeit zu Zeit schwarz. Ich habe länger gebraucht, um das Problem zu erkennen. Die Stromversorgung vom USB und HDMI war überlastet durch die ganzen (passiven) Verstärker. Ich konnte das Problem lösen, in dem ich mit einem zusätzlichen Netzteil Strom in die USB-Schiene zugeführt habe.

Die Sensoren habe ich fest an die Wand montiert, mit möglichst günstigen Wandhaltern mit einem Standard-Stativgewinde. Zum schnellen Anschluß der Brille habe ich an der Wand (siehe links hinten auf dem Foto) eine Aufputzdose mit USB3– und HDMI-Dose montiert (vom Anbieter gibt es auch Dose und Blenden). Sieht professionell aus. Das Highlight ist die Kabelführung, die ich an die Decke montiert habe (siehe Foto). Die Kabelrollen kann ich mit Klemmen an die Ikea-Deckenleiste VIDGA befestigen und wieder abnehmen, wenn ich nicht spiele. Fertig ist das Holodeck.

Tritt ein!

Holodeck

Seit dem letzten Blog ist ein wenig Zeit vergangen, in der meine Kinder und ich unsere neue VR-Brille – eine Oculus Rift – ausgiebig testen und Besuchern vorstellen konnten. Jeder ist ordentlich beeindruckt von dieser neuartigen, gesamteinheitlichen Erfahrung. Meine Lieblingsprogramme in VR sind:

  • Google Earth: Natürlich sind die Sehenswürdigkeit beeindruckend, aber noch beeindruckender ist, seine eigene Umgebung zu erkunden. In Deutschland ist alles, was ich bisher gesehen habe, in 3D. Somit stapfe ich als Gulliver durch meinen Wohnort. Riesig!
  • Medium: Medium ist ein VR-Mal – bzw. Modellierprogramm, in dem man Figuren und Gegenstände aus einer Art „Bauschaum“ sprühen kann, um das Erschaffene danach zu bearbeiten (schneiden, verformen, etc.) und zu bemalen. Natürlich kann man dabei um sein Kunstwerk herumgehen. Spaßig!
  • Elite Dangerous: … ist ein Weltraumspiel, in dem Du handeln, Rohstoffe schürfen, kämpfen und vieles mehr machen kannst. In VR ist es wirklich beeindruckend mit seinem Raumschiff auf eine der riesigen Raumstationen zu fliegen, um durch die Schleuse in den mächtigen Hangar zu fliegen. Jeder der Elite im Original kennt, hat sich dies erträumt. Ich bin jedoch ein mässiger Flieger und ein noch schlechterer Schütze. Gigantisch!
  • From other Suns: Ein Shooter in VR? -Erst war ich skeptisch, dann habe ich an einem Probewochenende das Spiel probiert – und gekauft. In VR sind die Shooter etwas langsamer als normalerweise (Tastatur und Maus), dafür mit vollen Körpereinsatz. Ich ducke mich hinter Wände und Kisten, ziele mit den Controllern und interagiere mit den Türkonsolen. Cool!
  • The Climb: Hier wird geklettert. Mit den Controllern wird gegriffen, gespielt wird natürlich im Stehen und strecken muss ich mich ordentlich, um an den nächsten Griff zu kommen. Am Ende einer Klettertour sind schweißnasse Hände garantiert. Nichts für Leute mit Höhenangst. Wow!

Es gibt noch jede Menge spielen- und erlebenswertes, vieles sogar kostenfrei: ein Besuch auf der ISS-Raumstation, virtueller Escaperoom, Star Wars Erfahrung, u.v.m.

Spiele und andere VR-Software bekommt Ihr im Oculus Store und bei Steam VR.

Vor dem Spiel steht nun noch der Aufbau – dazu mehr im nächsten Blog. Energie!

Raus aus der Realität

 Das Thema 360° Grad führte mich zu den Virtual Reality Brillen. Damit ich die 360° Bilder „wirklich“ anschauen kann, habe ich mir diese mit Google Cardboard – eine VR Brille zum selber basteln – angeschaut. Ich hatte mir bereits vor paar Jahren (2014) ein Cardboard gebastelt und damit mich virtuell in die Toscana (Tuscany Dive) begeben. Damals war dies lustig – heute weniger beeindruckend – aber nicht dauerhaft begeisternd.

In 3D-Brillen werden jedem Auge ein Bild gezeigt, das der Lage der Brille entsprechend ein neuen Blickwinkel zeigt, so dass man sich im Bild umschauen kann.

Die Google Brille ist eine einfache Brille und nutzt die im Mobiltelefon vorhandenen Lagesensoren (Gyro-Sensoren), um die Bewegung des Kopf / der Brille zu verfolgen. Da die Lagesensoren des Mobiltelefons dafür ursprünglich nicht ausgelegt sind, funktioniert dies mit keiner zu hohen Präzision. Der Bildschirm zeigt dann zwei Bilder nebeneinander – für jedes Auge eins.

Besser sind 3D-Brillen, die Lage- und Bewegungssensoren eingebaut haben und das Mobiltelefon zur Anzeige und Berechnung nutzen. Ich habe eine Samsung Gear VR Brille gekauft, die (leider) nur mit modernen Samsung Mobiltelefonen zusammenarbeitet. Die Brille arbeitet wirklich präzise und bietet ein schönes VR-Erlebnis.

Diese VR Brillen bietet ein 3D Tracking, d.h. es werde die Bewegungen des Kopfs verfolgt („getrackt“), aber nicht die Bewegungen des Körpers. Man kann sich im Bild umschauen, aber nicht in die Knie gehen oder ein Schritt zu Seite. Das Drehen des Körpers um die eigene Achse wird erfasst, da sich der Kopf (die Brille) entsprechend mit bewegt.

Die nächste Stufe von VR sind Brillen, die Ihre Lage im Raum erfassen und so auch Bewegungen zur Seite und nach oben und unten erfassen („6D“). Sie bieten ein intensiveres Erlebnis. Diese Brille benötigen – in der Regel – Sensoren, die mit der Brille kommunizieren, um die Lage der Brille im Raum verfolgbar zu machen. Mit dem richtigen Aufbau der Sensoren ist somit sogar ein „raumfüllendes Erlebnis“ (room-scale VR) möglich, bei dem man sich im Raum frei bewegen kann. Diese Brille bieten für jedes Auge ein eigenen Bildschirm und somit eine höhere Auflösung.

Oculus Rift ist die Brille, die als Kickstarter-Initiative den VR-Hype auslöste. Sie bietet mit drei Sensoren room-scale VR.  Mittlerweile wurde das Startup von Facebook gekauft.

Die VR Brille mit der aktuell besten (größten) room-scale VR ist die HTC Vive. Die Brille des chinesischen Herstellers war von Anfang an für room-scale entworfen. Hier kann das „Holodeck“ bis zu 5 x 5 Meter groß werden. Mit dem Nachfolgemodel HTC Vive Pro sind sogar bis zu 10 x 10 Meter möglich – wenn man soviel Platz zu Hause hat. Die HTC Brillen sind nicht nur technisch sondern auch preislich in der Oberklasse angesiedelt.

Für diese Brillen ist ein leistungsfähiger PC mit einer modernen Grafikkarte notwendig. Auch dies kostet viel Geld und erhöht die Einstiegsbarriere zur VR.

Ohne PC kommt die Playstation VR von Sony aus. Hier wird die VR Brille mit der Playstation 4 Pro verbunden. Insgesamt ist dies die preisgünstige Lösung und die mit dem kleinsten Installationsaufwand. Jedoch bietet die Brille kein echtes room-scale sondern ein Bewegungsraum von 2 x 2 Meter, der nur von vorne erfasst wird.

Microsoft ist (wie so oft) spät in den VR-Markt eingestiegen und hat die Technik der sogenannten Mixed-Reality-Brillen entworfen. Microsoft stellt selber keine Brillen her, sondern dies wird von Partnern wie Acer, Dell und Lenovo übernommen. Die Technik ist sehr interessant, da die Brille keine externen Sensoren benötigt, sondern „inside-out“ mit Kameras in der Brille Bewegungen relativ zur Umgebung erfasst. Dies vereinfacht den Aufbau sehr und erniedrigt die Einstiegshürde. Leider ist das Angebot von Spielen und Erlebnissen noch begrenzt.

Als Trends sind die Vergrößerung der Auflösung (Stichwort 4k), Kabellosigkeit und PC-Unabhängigkeit. Alles gibt es schon, aber nicht zusammen.

Ich denke, in naher Zukunft gibt es kabellose PC-unabhängige Brille, mit inside-out Tracking und hoher 4k-Auflösung. Dann kann eine VR-Brille einfach transportiert, aufgebaut und genutzt werden. Dann sind die Brillen im Mainstream angekommen.

Bis dahin habe ich mir eine Oculus Rift geleistet und habe bei uns im Keller mit fest installierten Sensoren ein VR-Spielfeld von 2 x 2,5 Meter aufgebaut. Die Kabel werden über die Decke geführt und stören so nur noch wenig. Nun haben wir unser kleines Holodeck im Keller.

Besucht fremde Welten!

Rundherum schön

Hinweis: Ihr könnt die Ansicht in den Fotos verändern, in dem Ihr mit der Maus zieht.

Bilder zeigen einen Ausschnitt der Realität. Der Fotograf sucht sich einen schönen Bildausschnitt aus, um sein persönlichen Eindruck der Szene festzuhalten. Dies ist auch gut so und ein schönes Stilmittel. Schnell sind hässliche Details – wie Mülleimer, Überlandleitungen u.ä. – verschwunden. Jedoch gibt es auch Momente, in dem jeder Fotograf verzweifelt: Die Straße ist zu eng oder der Gesamteindruck in keinem Ausschnitt zu erfassen. Hier wünscht man sich, den Zuschauer in die Szene herein zu versetzen zu können. Genau das machen 360°-Panoramen!

Über „normale“ Fotopanoramen hatte ich schon – vor sehr langer Zeit (die Links funktionieren noch!) – berichtet. 360°-Panoramen erlauben auch den Blick nach oben und unten! Hierfür gibt es besondere 360°-Kameras, die über zwei 180°-Fischaugen-Linsen verfügen. Ich habe eine Samsung Gear 360 bei ebay ersteigert und bin begeistert.

Die 360°-Fotografie sind eine hervorragende Ergänzung zum normalen Fotografieren und die Kamera ist klein und leicht und somit ein unaufdringlicher Begleiter.

Ich habe am Anfang und Ende des Artikels jeweils ein 360°-Foto beigefügt: einmal Carcassone und einmal St. Michel in La Grasse. Dargestellt werden die Fotos durch das WordPress-Plugin von T. Alexander. Schaut Euch in den Bildern um.

Privat lassen sich die Bilder am Besten über Google Fotos anschauen. Sowohl auf dem Smartphone, dem Tablet  oder am PC/im Web erkennt Google Foto, dass es sich um 360°-Panoramen handelt und zeigt sie entsprechend an. Wenn Ihr ein Google Cardboard habt oder eine andere VR-Brille werden die Bilder auch in der Brille angezeigt. Zu VR (Virtual Reality) werde ich noch ein plokr schreiben… Google biete auch eine API für eigene Webseiten.

360°-Bilder findet Ihr mittlerweile an vielen Stellen im Internet: bei Google Photo Sphere (@Google Maps), Kuula, 360cities, Veer, und sogar bei Facebook.

360°-Videos gibt es natürlich auch, die machen aber nur mit VR-Brille Spaß 🙂 , z.B. bei Veer und youtube.

Schaut Euch um!

 

Paketbriefkasten

Vieles, das wir kaufen – außer Lebensmittel und andere Artikel des täglichen Bedarfs – kaufen wir im Internet und es wird mit einem Paketdienst geliefert.

Da wir häufig nicht zuhause sind, wenn die Waren dann geliefert werden, gibt der Zusteller die Pakete bei unseren Nachbarn ab. Nun vor Weihnachten war ein hohes Paketaufkommen abzusehen 🙂 , daher haben wir uns einen Paketbriefkasten angeschafft.

Wir sind auch Packstation-Kunden, jedoch hilft dies nur bei DHL-Paketen und zu den Feiertagen ist die Packstation auch gerne mal überfüllt und das Paket wird trotzdem in die Filiale geliefert. DHL bietet auch ein DHL Paketbriefkasten für zu Hause an, aber dieser nutzt auch nur bei DHL-Paketen etwas.

Zusteller-unabhängige Paketkästen gibt es mit und ohne Schloß: Kästen mit Schloß sind entweder nur einmal zu Öffnen (und dann zur Entnahme mit Schlüssel) oder mit Zahlenkombination (muss den Zustellern mitgeteilt werden). Praktischer erschien mir die Variante ohne Schloß dafür mit Einlageklappe. Schöne Kästen fand ich von Heibi und von Frabox, von denen wir schließlich auch unseren Kasten haben.

Egal für welchen Kasten man sich entscheidet, damit der Zusteller ihn nutzen darf, benötigt er eine Ablageerlaubnis, die ihn von der Unterschrift bei Lieferung entbindet. Bitte bedenkt, dass für jeden Empfänger ein eigenes Formular ausgefüllt werden muss (bei uns für meine Frau und mich). Ihr findet die Anträge für die verschiedenen Anbieter hier:

Es dauert bei uns ca. eine Woche – und einem freundlichen Hinweis – bis alle Zusteller den Kasten auch nutzen, nun sind die Nachbar ein Stück entlastet.

Lasst liefern!

Ab in die Luft

[youtube IY50iYxmwx4] Von einem ferngesteuerten Hubschrauber hatte ich schon als Kind geträumt, als ich beim „Puppenkönig“ staunend die großen Fluggeräte angeschaut hatte. Nun dachte ich mir, dass ich mein Hobby Fotografieren und den Traum vom Fliegen kombiniere und habe eine Foto-Drohne gekauft – eine DJI Phantom 3 Standard.

Wenn sich einer von Euch für Drohnen interessiert, lautet die erste Frage, welche ist die richtige Drohne für mich?

Für kleines Geld gibt es „Spielzeugdrohnen“, z.B. von Hubsan oder Revell. Die Drohnen sind verhältnismäßig schwer zu steuern und der Spaß liegt im Erlernen des Fliegen. Sie sind für Innenräume und gute Wettertage (ohne viel Wind) geeignet.

Das ernsthafte Segment unterscheidet sich in die Fotodrohnen und die Renndrohnen. Letztere sind schwerer zu steuern und auf Geschwindigkeit getrimmt – bis zu 150km/h! Die Königsklasse sind die FPV-Rennen. FPV steht für First Person View, d.h. der Pilot steuert die Drohne aus der Perspektive der Drohne(nkamera), gerne auch mit FPV-Brille. Mir ist das definitiv zu anstrengend 🙂 Einen Einstieg in das Thema findet Ihr bsp. bei Droned oder bei Red Bull als Sponsor.

Fotodrohnen sind dagegen leicht zu steuern. Mehrere Stabilisatoren halten die Drohne stabil, so dass sich der Pilot auf das Fotografieren konzentrieren und interessante Perspektiven finden kann.

Häufig werde ich gefragt, ob man heute noch fligen kann, da durch die neuen Drohnengesetze das Fliegen stark eingeschränkt wäre. Ja, das könnt Ihr. Die Einschränkungen sind eher dem gesunden Menschenverstand folgend, insbesondere außerhalb geschlossener Ortschaften kann gefolgen und fotografiert werden. Die in Deutschland geltenden Regeln findet Ihr beim BMVI. Die wichtigste Regel ist die Versicherungspflicht und die Kennzeichnungspflicht. Beides trifft auf Drohnen ab 250g Gewicht zu. Die Versicherungspflicht ist im Luftverkehrsgesetz geregelt und gilt auch für andere Hobbyfluggeräte, wie ferngesteuerte Hubschrauber, Flugzeuge und Segelflugzeuge und große Lenkdrachen (ab 250g!). Bei den meisten privaten Haftpflichtversicherungen sind Drohen (und andere Fluggeräte) nicht mitversichert, es gibt jedoch einige Versicherungen, die dies anbieten – nachfragen und Vergleich hilft ;-). Wer keine neue privaten Haftpflichtversicherung abschließen möchte, muss eine Zusatzversicherung abschließen (ab 60€ im Jahr).

Im Ausland gelten andere Regelungen, häufig sogar strengere Regeln als in Deutschland: So ist die (kommerzielle) Nutzung von Luftaufnahmen in Frankreich besonders geregelt. Einen Überblick über die Regeln findet Ihr bei Euphorix. Die meisten Länder widmen sich mit eigenen Webseiten dem Thema, so z.B. für Frankreich und die Niederlande.

Mittlerweile habe ich meine Drohne schon wieder verkauft. Dies geschah aus zwei Gründen: Zum einem bin ich die Drohne – auf der Suche nach spektakulären Videoaufnahmen – in einem Baum gefolgen und musste entscheiden, ob ich die Drohne verkaufe oder repariere. Entscheidet war jedoch, dass Drohnenfotografie – wie andere ernsthafte Fotografie – viel Zeit benötigt. Das Wetter muss stimmen, man muss rausfahren und mit Muße nach Motiven schauen.

Mein Fazit ist, dass Drohnenfotografie eine schöne Ergänzung zur normalen Fotografie ist, da man komplett andere Perspektiven einnehmen kann.

Hebt ab!

Es grünt so schön

Den Streifzug zum Häuslebau schließe ich mit einem Blog zum Thema Garten ab. Was wäre auch ein Haus ohne Garten.

Bei der Planung des Gartens haben wir uns Hilfe durch einen Landschaftsarchitekten geholt. Die Umsetzung haben wir durch ein Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen durchführen lassen. Aus unserer Sicht eine gelungende Kombination.

Voraussetzung für ein sinnvollen Vergleich der Angebote der verschiedenen GaLaBau-Firmen ist eine gute Ausschreibung und Angebote auf Mengenbasis. Dies bedeutet, dass keine Arbeitsstunden abgerechnet werden, sondern dass abzählbare Einheiten als Grundlage definiert werden, z.B: qm Rasenfläche, Anzahl an Bodendecker, ein spezifizierter Baum. Eine guten Überblick über Spezifikationen findet Ihr bei der Baumschule Frank, z.B. Crataegus monogyna ‚Stricta‘ H 4xv mDB 20-25 = Säulen-Weißdorn, Hochstamm, vierfach verpflanzt mit Drahtballen, Stammumfang zwischen 20-25 cm. Dann lassen sich die Angebote vergleichen.

Beim Rasen stellt sich die Frage nach Säen oder Rollrasen. Rollrasen sieht sofort schön aus, ist jedoch deutlich teurer. Beim Säen benötigt Ihr ein wenig Geduld und viel Rasenliebe (bei uns mehr als ein Jahr). Gardena bietet nicht nur gute Bewässerungssysteme (Planer) sondern auch Tipps zur Rasenpflege. Ein Rasenroboter sorgt für ein stets gepflegten Garten. Meine Empfehung lautet Husqvarna. Die Schnitthöhe sollte – mindestens in den ersten Jahren – auf der maximalen Höhe stehen, damit der Rasen genügt Photosynthese betreiben kann, um ordentlich zu wachsen.

Wir haben auch Pflanzen im Internet bestellt (Erd-, Stachel- und Blaubeeren sowie Zierlauch) und gute Erfahrungen gemacht – sowohl bei Lubera als auch bei Garten Schlüter.

Nach der Gartennorm gilt ein Rasen als angewachsen, wenn 80% der Rasenfläche bewachsen ist. Hier findet Ihr ein Überblick über entsprechende Normen und Bodenklassen. Im Zweifel berät ein Sachverständiger. Pflanzt einen Baum!

Schlaues Haus

Hausautomatisierung ist der neue Trend. Apple bietet das HomeKit, Google möchte mit Google Home ins Haus und Amazon ist schon in vielen Häuser mit Alexa (Amazon Echo und Dot). Philips ist mit seinen vernetzten Leuchten (Philips Hue) bereits erfolgreich. Pioneer in der privaten Hausautomatisierung und gut geeinget zum Nachrüsten ist Homematic. Zu dem System gibt viele Webseiten mit Tipps und Tricks. Ein wachsender Funkstandard für Nachrüster in der Hausautomatisierung ist Z-Wave (Webpage, deutsches Forum).

Dies sind viele, untereinander nicht kompatible Lösungen, daher versuchen andere Unternehmen wie die Telekom mit Smart Home sich als System-Integrator zu positionieren.

Für unseren Neubau haben wir uns für KNX entschieden. KNX ist kein Anbieter sondern ein (Industrie-)Standard, der von hunderten von Firmen umgesetzt wird. Wir verwenden in unserem Haus Komponenten von Gira, Merten, ABB, Busch-Jaeger und Theben – alle arbeiten problemlos miteinander. Neben der Herstellerunabhängigkeit gibt es zwei weitere Hauptvorteile, die mich bewogen haben, mich für KNX zu entscheiden. Zum einem ist der Standard und die Technik nun über 25 Jahre alt und erprobt. Die Technologie wird vorrangig im professionellen Bereich (Hotels, Industrieanagen, Bürokomplexe) eingesetzt. Unser System läuft nun seit über zwei Jahren wartungs- und fehlerfrei. Zum anderen besitzt das System – anders als Homeatic, HomeKit und andere – keine zentrale Steuerungskomponente, die bei Ausfall das gesamte System außer Funktion setzt. Falls eine KNX-Komponente ausfällt, steht genau diese Funktionalität nicht mehr zur Verfügung und keine andere Funktionalität ist beeinträchtigt. Dies erhöht den WAF (Women Acceptance Factor) deulich.

Nachteile hat KNX natürlich auch. Zum einem ist der KNX-Bus kabelgebunden. Es gibt zwar auch Funkprotokolle, diese sind jedoch nicht hersteller-übergreifend standardisiert implementiert. Daher ist ein Nachrüsten von KNX schwierig. Dies ist beim Neubau keine Einschränkung. Zum anderen ist die Startinvestition höher, da die Kabel durch das gesamte Haus verlegt werden müssen. Die einzelnen Komponenten sind nach meiner Erfahrung jedoch nicht teurer wie bei anderen Lösungen (jedoch auch nicht günstiger). Schießlich ist für die eigene Programmierung der KNX-Komponenten eine spezielle – nicht freie – Software erforderlich, dessen Voll-Lizenz recht teuer ist: die ETS-Software, die aktuelle Version ist 5. Nach meinem Verständnis kann die Programmierung auch mit Steuerkomponenten, wie der Gira Homeserver, erfolgen. Erfahrungen habe ich damit jeodch kein.

Die ETS-Software gibt es in vier Versionen: Zum Ausprobieren gibt es die Demo-Version, die kostenfrei ist. Mit ihr können nur 5 Geräte pro Projekt verwaltet werden (viel zu wenig!).

Dann gibt es die Lite-Version. Diese kann ebenfalls kostenfrei erhalten werden und erlaubt bis zum 20 Geräte in einem Projekt. Hiermit schafft Ihr ein kleineres Haus oder Ihr müsst für die verschiedenen Anwendungsfälle unterschiedliche Projekte anlegen (z.B. eins für die Lichtsteuerung, etc.). Um die kostenlose Lizenz zu erhalten, müsst Ihr Euch registrieren und im myKNX-Bereich den eCampus besuchen. Nach Abschluß des Trainings erhaltet Ihr einen Gutschein für die KNX Lite. Dies soll sicher stellen, dass Ihr genug Wissen besitzt, um die Software auch sinnvoll einzusetzen.

Die „richtige“Lizenz ist die Professional (Volllizenz) die mit Hardware-Dongle geliefert wird. Sie ist recht teuer und kann von Zeit zu Zeit im Angebot günstiger erhalten werden. So bin ich an die Lizenz gekommen. Derzeit haben wir in unserem Haus ca. 35 verschiedene KNX-Geräte. Schließlich gibt es die Supplementary als Ergänzung zu einer Hauptlizenz (max. zwei) – hier könnt Ihr Euch mit Freunden zusammenschließen und die Kosten teilen.

Einen schönen Start in KNX habe ich auf MeinTechBlog gefunden. Bastler können auch mit KNX glücklich werden: Es gibt KNX-Blogs, z.B. KNX-Blogger, Schnittstellen für Linux (Rasberry Pi), Java, Arduino.

Mein Favorit ist jedoch openHAB. Dies ist eine Umgebung, in der verschiedene Protokolle zur Hausautomatisierung, Mediensteuerung und vieles mehr integriert und programmiert werden können. Zu openHAB werde ich (irgendwann) noch einen eignen plokr schreiben. Die Alternative zu openHAB ist FHEM.

In unserem Haus steuern wir derzeit mit KNX das Licht, die Jalousien, das Türschloß, das Vorgebäudetor und den Hauptwasseranschluß. So sind die Jalousien mit der Wetterstation verbunden und werden automatisch bei Wind hochgefahren – ebenso wenn die Rauchmelder Alarm geben. Das Außenlicht wird durch die Zeituhr geschaltet und bestimmte Leuchten (an „Lampenkreuzungen“) werden in mehreren Stromkreisen geschaltet, was mit einer konventiellen Verkabelung nicht realisierbar wäre. Weitere Funktionen werde ich in Zukunft vorstellen. Macht Eurer Haus schlau!